Als Personen, die in Gemeinschaft leben, haben wir unser gemeinsames Selbstverständnis formuliert:
- Wir fühlen uns jeweils als aktiv mitwirkendes und verantwortliches Mitglied der Gemeinschaft in Selbstverwaltung und sind uns unserer Verantwortung bewusst, die wir als einzelne Personen für das Gelingen des Projekts tragen
- Wir bringen Engagement für das Gelingen des Projekts ein (Einwerbung von Direktkrediten, zeitliche Verfügbarkeit für Treffen, insbesondere auch in der Aufbauphase)
- Wir pflegen eine offene und aktive Kommunikation, d.h. wir sprechen zeitnah und offen Unwohlsein und Bedenken an, wirken aktiv an der Lösung von Konflikten mit, d.h. wir erarbeiten Handlungsoptionen; zudem suchen wir das Gespräch mit einzelnen Bewohner:innen, bevor es zu einer disruptiven Eskalation kommt
- Wir teilen die Lust auf Dinge wie gemeinsames Kochen, gemeinsames Essen, Einkaufen, Tanzen, Musikhören, Hausbuntanstreichen, Silbentrennungdiskutieren, Fenster mit Hebebühne reinigen, das Haus sauber halten, den Garten pflegen oder andere Aufgaben übernehmen
- Wir tauschen uns regelmäßig zum Wohlbefinden aller sich im Haus befindlichen Menschen (auch Gäste) aus, um ein Zuhause zu schaffen, in dem wir uns alle wohl fühlen können; Andernfalls versuchen wir gemeinsam den Zustand zu verbessern
- Wir verstehen uns auch als politisches Projekt, das unter anderem Raum für politisches Handeln bietet – unser gemeinschaftlicher Lebensraum soll jedoch nicht von „Politik“ (Parteipolitik, Tagespolitik) dominiert werden, sondern in erster Linie Rückzugsraum für Menschen sein
- „We agree to disagree“: Wir erkennen nicht geteilte Meinungen an und begrüßen diese für unsere persönliche Weiterentwicklung
- Wir lehnen als Hausprojekt, Gemeinschaft und Organisation die strukturelle Ungleichbehandlung von Menschen aufgrund geschlechtlicher, biologischer oder sonstiger (Gruppen-)Identitätsbezogener Merkmale ab, insbesondere wenn diese in einem gewaltvollen Rahmen stattfindet; Dies gilt auch für strukturelle Gewalt, die auf vorangegangener individueller, gesellschaftlicher oder kollektiver struktureller Gewalt aufbaut
- Wir sind uns bewusst, dass Menschen immer noch Menschen sind und es auch bei dem voran genannten, gemeinsam formulierten Verständnis jederzeit zu Konflikten kommen kann; Daher übernehmen wir alle für uns selbst und somit für die Gruppe die Verantwortung, die unter dem dritten Punkt genannten Punkte stets umzusetzen
Wir sind jederzeit offen für Feedback zum Umgang mit all diesen Themen und freuen uns auf einen regen Austausch mit Menschen, die an einem offenen Austausch interessiert sind.